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Mega-Duo im Transport

Der Chemelot-Standort in Geleen möchte bis 2050 der erste zirkuläre Chemiestandort in Europa sein, an dem nachhaltige, nicht fossile Rohstoffe und Energie für die Herstellung von Kunststoffen für alltägliche Haushaltsgegenstände verwendet werden. Für diesen Wandel sind Anpassungen an der Infrastruktur und den Fabriken erforderlich. Im vergangenen Sommer mussten zwei riesige Lagertanks für ein Infrastrukturprojekt zum Standort transportiert werden. Dabei wurde die Autobahn A2 kurzzeitig gesperrt. Eine logistische Herausforderung von Format!

Kugeln

Die Stahlspeichertanks, sogenannte „Bullets“, waren mit einer Länge von 53 Metern, einer Breite von 8 Metern und einer Höhe von 8,5 Metern sowie einem Gewicht von jeweils 460 Tonnen wahrhaft kolossal.

Wie transportiert man solche Tanks vom Produktionsstandort in Genk (B) zum Chemelot-Gelände in Geleen?

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Letzte Meile

Der größte Teil der Strecke von Genk nach Limburg konnte per Schiff zurückgelegt werden. Genauer gesagt bis zum Hafen von Stein. Die größte Herausforderung lag im letzten Abschnitt auf der öffentlichen Straße zum Chemelot-Gelände. Insgesamt eine anspruchsvolle „letzte Meile” von etwa 4 Kilometern.

Genau dafür wurde das Team aus Ingenieuren und Transportspezialisten von Wagenborg Nedlift hinzugezogen.

Eine gute Vorbereitung ist...

Lange bevor die riesigen Tanks transportiert wurden, war das Transportteam von Wagenborg Nedlift bereits mit der Planung der Route vom Hafen zum Projektstandort beschäftigt. Die geplante Strecke war bereits zuvor für Schwertransporte genutzt worden, aber eine Kombination aus Länge und Abmessungen wie bei diesen Kugeln war noch nie zuvor gesehen worden.

Zunächst kartierte das Team die gesamte Route sorgfältig. Jede Kurve und jeder Kreisverkehr wurde genau vermessen, und jeder Bordstein, jeder Pfosten, jede Ampel und jeder Laternenpfahl auf der Strecke bis zum Projektstandort auf dem Chemelot-Gelände wurde in den Transportplan aufgenommen. Die Transportingenieure legten die richtige Transportkonfiguration fest: eine Dolly-Kombination aus 2 x 20 Achsen SPMT. Außerdem fanden Gespräche mit den beteiligten Behörden statt, darunter auch Rijkswaterstaat. Um die A2 zu überqueren, musste der Konvoi nämlich über die Ausfahrt und Auffahrt der Autobahn fahren, wofür eine kurze Sperrung dieser wichtigen Autobahn erforderlich war.

Es ist soweit

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Fotos: Peter van Geest

An einem schönen Sommerabend war es endlich soweit: Die erste Kugel war per Schiff in Stein angekommen und alles war bereit für die „letzte Meile“. Verkehrsbarrieren wurden entfernt, Kurven und Kreisverkehre mit Holzbarrieren und (Verbund-)Fahrplatten gesichert, und das gesamte Team stand bereit. Zwei große 600-Tonnen-Raupenkräne hatten den ersten Bullet früher am Tag aus dem Schiff gehoben und auf die SPMTs geladen. Die Fahrt durch Stein und Urmond begann gegen 20:00 Uhr. Unter dem interessierten Blick der Anwohner manövrierte das Transportteam den Koloss gekonnt durch die Straßen. Was für ein Spektakel! Gegen Mitternacht wurde der Verkehr auf der A2 für die Überquerung angehalten, woraufhin der Transport seine Fahrt fortsetzte.

Nach der Ankunft bei Chemelot gab es noch eine Hürde zu nehmen: eine Rohrbrücke. Diese war zu niedrig, um sie mit dem Fahrzeug zu passieren. Deshalb wurde der Bullet abgesenkt und anschließend mit einer Schlittenoperation unter der Rohrbrücke hindurchmanövriert. Danach wurde er wieder angehoben und auf den SPMT geladen. Nun kam die Endstation in Sicht: das Sandbett, auf das die Bullets gesetzt werden sollten. Dazu drehten sich die SPMT-Räder um 90 Grad, woraufhin der Bullet mit einer Hebevorgang in Kombination mit Drehrollen genau in die richtige Position auf dem Sandbett gebracht wurde. Dieses ganze Kunststück im Schwertransport wurde in den folgenden Tagen mit dem zweiten Bullet noch einmal wiederholt.

Sehen Sie sich hier die Projektfilme an

Film: Sitech Services

Film: Wagenborg Nedlift

Ausgezeichnet mit dem ESTA Award

Die Meisterleistung dieses Mega-Transports wurde mit einem ESTA Award in der Kategorie SPMT ausgezeichnet!

ESTA ist der europäische Branchenverband für den Bereich Schwertransport, Hebetechnik und Kranvermietung. Die ESTA vertritt die nationalen Branchenverbände in diesem Fachgebiet. Jährlich werden ESTA Awards für Projekte verliehen, die sich durch technische Raffinesse, Innovation oder Sicherheit auszeichnen.

www.estaeurope.eu

Ambitioniertes Infrastrukturprojekt trägt zu den Nachhaltigkeitszielen von Chemelot bei

Eine gute Infrastruktur ist für Chemelot unverzichtbar. Deshalb wird daran gearbeitet, den Transport der derzeitigen Rohstoffe sauberer, leiser und sicherer zu gestalten. Und an der Infrastruktur, die für den Übergang zu erneuerbaren Rohstoffen wie wiederverwerteten Abfällen und Biomasse erforderlich ist. Dieses Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zu den notwendigen Anpassungen der Infrastruktur und damit zur Verwirklichung der Nachhaltigkeitsziele von Chemelot.

Sitech Services

Sitech Services ist für die Leitung dieses Projekts verantwortlich und ein erfahrener Dienstleister am Standort Chemelot. Sitech wartet Fabriken mit dem erforderlichen Fachwissen und den Spezialisten, die für maximale Rendite erforderlich sind, sowie mit dem Wissen, das für den Übergang zur Nachhaltigkeit bis 2050 notwendig ist. Unsere Dienstleistungen umfassen tägliche außerplanmäßige Wartungsarbeiten (Maintenance), planmäßige Wartungsarbeiten (Turnarounds), (Verbesserungs-)Projekte, Beratung, Beschaffung und Lieferkette sowie Inspektionen. Mit unserer langjährigen Erfahrung bei Chemelot sind wir der ideale Partner für eine nachhaltige, sichere und wettbewerbsfähige Industrie.