Teamwork an der 'Violette Brücke' in Duisburg
Antike Brücke
„Eine 106 Jahre alte Brücke zu versetzen, ist mit einigen Herausforderungen verbunden“, erklärt Arjan Bossers, Projektmanager bei Wagenborg Nedlift. „Die Brücke hatte das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Das bedeutet, dass die Konstruktion möglicherweise nicht mehr überall gleichermaßen zuverlässig war. Es galt also, die richtige Vorgehensweise zu finden, um den mittleren Teil der Brücke sicher zu versetzen.
Zu diesem Zweck haben wir zwei große Containerstützen auf unseren SPMT-Anhängern gebaut. Die SPMTs mit Stützkonstruktion standen wiederum auf einem Verbindungsponton unserer Kollegen von Wagenborg Sleepdienst. So konnten wir unter dem mittleren Teil der Brücke hindurchfahren. Vor der Ausfahrt hat unser Hebeteam übrigens die Brückenpfeiler mit den 500-Tonnen- und 700-Tonnen-Mobilkranen weggehoben.
Spannender moment
Dann kam der spannende Moment: das Lösen der Brücke von den Brückenpfeilern. „Glücklicherweise hatten die Demontagespezialisten dafür bereits die notwendigen Vorbereitungen getroffen“, fährt Kollege Alwin Schuitema fort, der als Bauleiter für die operative Leitung dieses Projekts verantwortlich war.
„Mithilfe der Trailerhydraulik und einer Ballastoperation mit dem Ponton haben wir die Brücke problemlos von den Widerlagern gehoben und anschließend um 90 Grad gedreht. Mit dem JS250-Boxschraubensystem wurde die Brücke dann 10 Meter abgesenkt, sodass sie auf Arbeitshöhe auf dem Ponton lag. Anschließend hat das Demontageunternehmen sie demontiert.“
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Inhouse-Schiebesystem
Die neue Eisenbahnbrücke, ein 110 Meter langer Koloss mit einem Gewicht von 900 Tonnen, lag bereits fertig auf der Baustelle neben den Gleisen. „Nachdem die alte Brücke demontiert und abtransportiert worden war, haben wir den Ponton für das Einschieben der neuen Brücke vorbereitet. Eine ganz andere Methode als beim Auslaufen“, so Alwin.
„Zunächst haben wir das JS250-Box-Schraubsystem wieder auf dem Ponton aufgebaut“, ergänzt Jordy Batema, Montagearbeiter. „Dieses praktische und ergonomische System ist sehr stabil und eine ideale Lösung für diese Brücke, die wir auf eine Höhe von 10 Metern angehoben haben.“ Warre te Riet Scholten, Ingenieur des Projekts: „Auf dem Boxschraubsystem wurde das neue Schiebesystem installiert. Dieses Schiebesystem haben wir intern mit unserem eigenen Ingenieurteam entwickelt, um Brücken wie diese bequem und sicher einschieben zu können.'
Das neue Schiebesystem ist eine gute Ergänzung zu unseren anderen Brückenverlegungstechniken. Für dieses Projekt wirklich eine ideale Lösung!
Warre te Riet o.g. Scholten, Ingenieur
Umverpacken
Auch an Land wurde inzwischen hart gearbeitet. Henrie van den Berg, Transportleiter: „Die SPMTs wurden an Land eingesetzt, um die Brücke zu manövrieren. Auf den SPMTs haben wir das Modular Support System aufgebaut. Und darauf wurde wiederum unser Verschiebesystem installiert, oder „Verschubwippen”, wie man im Deutschen so schön sagt.”
„Die Einfahrt der neuen Brücke hat mehrere Tage gedauert. Dies erfolgte nämlich in mehreren Phasen“, erklärt Arjan. „Dabei musste die Brücke mehrmals „umgepackt“ werden. Das Wagenborg-Verschiebesystem in Kombination mit einem Satz Strandjacken war dabei unverzichtbar: Damit wurde die Brücke über den Kanal geschoben. Schließlich haben wir die Brücke auf den Widerlagern abgesetzt und unsere Arbeit war getan.“
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Der Wagenborg-Ansatz
„Bei einem vielseitigen und komplexen Auftrag wie diesem beziehen wir das gesamte Team schon frühzeitig in das Projekt ein“, so Arjan. „So nahmen Alwin und Warre an den Besprechungen mit dem Auftraggeber teil und führten Besichtigungen vor Ort durch. Und Henrie gab seine Meinung zu der entwickelten Transportlösung ab.
Die Erfahrungen und Beiträge unserer Praktiker fließen in die Vorbereitungsphase ein, sodass das Team bereits vor Beginn der Arbeiten gut aufeinander eingespielt ist. Das macht sich während der Ausführung wirklich bemerkbar. Nach Abschluss eines Projekts folgt immer eine interne Projektevaluierung. Die dabei identifizierten Verbesserungspotenziale lassen wir in nachfolgende Projekte einfließen. So wachsen wir als Team und als Unternehmen.“
Gemeinsam haben sie sich ins Zeug gelegt und dafür gesorgt, dass diese anspruchsvolle Aufgabe reibungslos abgewickelt wurde. Eine Leistung, auf die ich stolz bin!
Arjan Bossers, Projektmanager